Im Rahmen des neunten CSD-Empfangs der NRWSPDqueer am 8. September 2019 wird Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin a.D., die höchste Auszeichnung die Ehrennadel der Landesarbeitsgemeinschaft NRWSPDqueer verliehen bekommen. Damit wird Hannelore Kraft für ihr Engagement um die Belange von LSBTIQ* in NRW und innerhalb der NRWSPD geehrt.
„In Ihre Amtszeit als Ministerpräsidentin hat Hannelore einige Dinge auf den Weg gebracht. Hervorheben möchten wir hier den Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie. NRW hat seit 2010 auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Vielfalt bereits viel erreicht. Wir waren das erste Flächenland mit einem Aktionsplan und damit Vorreiter. Sogar die Europäische Kommission hat das als beispielhaft gelobt. Viele der 100 Maßnahmen sind in laufende Programme, Gesetze und weitere Vorhaben eingegangen“ erklärt Fabian Spies, der Landesvorsitzende der NRWSPDqueer- Arbeitsgemeinschaft der NRWSPD für Akzeptanz und Gleichstellung.
Die Rehabilitierung der nach 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen Verurteilten war der rot-grünen Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Der damalige § 175 ist nach heutigem Verständnis mit der Menschenwürde unvereinbar. Die rot-grüne Landesregierung hatte bereits im Oktober 2012 den Bund über den Bundesrat aufgefordert, Maßnahmen zur Rehabilitierung und Unterstützung zu ergreifen. Dem Thema Rehabilitierung wurde zudem ein Kapitel im Aktionsplan gegen Homophobie gewidmet und es stand bei den „Hirschfeld-Tagen“ 2014 im Fokus. Die Hirschfeld-Tage stehen für Akzeptanz sexueller Vielfalt und erinnern an die Verfolgung und Repression von Homosexuellen von der Nazizeit bis in die frühe Bundesrepublik. In vielen Vorträgen, Lesungen und Workshops, aber auch in Aufführungen und Ausstellungen hat NRW zusammen mit über 50 Organisationen ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt.
Auch die NRWSPD hat gemeinsam mit der NRWSPDqueer hierzu ein Beitrag geleistet und innerhalb der SPD angefangen die Aufarbeitung voran zu treiben. So entstand die Wanderausstellung: „Die SPD und der Paragraf 175“. Die Idee zur Ausstellung, die einen “weißen Fleck” in der deutschen sowie der SPD-Geschichte erforscht, hatte unser Landesvorsitzender Fabian Spies, der gemeinsam mit Ingrid Hack die Recherchen durchführte und die Texte schrieb. Anfang 2015 startete zudem ein von der Landeszentrale für politische Bildung NRW gefördertes Projekt zur Aufarbeitung der Diskriminierung von Homosexuellen-Lebenswegen in den Jahren 1945 bis 1969 durch Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Hannelore Kraft MdL, wird beim CSD-Empfang am 8. September 2019 (Beginn: 10:30h) im VielRespektZentrum in Essen anwesend sein und die Auszeichnung persönlich entgegennehmen.