Regenbogen-Zebrastreifen in Krefeld – Aktivisten setzen Zeichen gegen Homophobie und Rechtsextremismus

Fabian Spies, Foto: Gerd P. Müller / NRWSPD

In der Nacht zum vergangen Montag hat eine Gruppe von Aktivist*innen in Krefeld mehrere Zebrastreifen in der Innenstadt in den Regenbogenfarben eingefärbt. Dabei benutzen sie Sprühfarben für Bodenmarkierungen, die mit der Zeit verblasen und verschwinden. Die Krefeld Polizei ermittelte noch in der Nacht sieben Männer und eine Frau, die Angaben, mit der Aktion ein Zeichen gegen Homophobie und Rechtsextremismus setzen zu wollen. Ihnen droht nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.

Hier zu kommentiert Fabian Spies, Landesvorsitzender der NRWSPDqueer:

„Buntes Krefeld“ – so betitelte die Krefelder Polizei ein Bild eines der Regenbogenzebrastreifen, das sie mit einer entsprechenden Meldung in den sozialen Netzwerken verbreiteten. Den Krefelder Aktivist*innen ging es dabei nicht darum, den grauen Straßenverkehr aufzuhübschen. Sie wollten ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie und den erstarkenden Rechtsextremisus setzen.

Die Idee des regenbogenfarbenen Zebrastreifens ist dabei nichts Neues. In Städten wie Paris, Stockholm, Kopenhagen, Sydney, London oder Frankfurt am Main gibt es diese offiziell. Wie auch gleichgeschlechtliche Ampelfigur-Paare werben sie im Alltag für Vielfalt und Akzeptanz. Werte, die unserer Meinung nach nicht nur in den Metropolen der Welt gelebt werden sollten. Nun kann sich Krefeld – wenn auch eher inoffiziell – in die Liste dieser Städte einreihen.

Die Tatsache, dass es Deutschland von Kommunen selbst realisierte Regenbogen-Zebrastreifen gibt, sollte von den Ermittlungsbehörden bei der Überprüfung, ob ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorliegt, berücksichtigt werden. Auch wenn die Aktion eine Sachbeschädigung darstellt, sollte dies nicht ausschließen, dass Krefeld oder andere Städte und Gemeinden in NRW die Idee aufgreifen und solche Regebogen-Zebrastreifen als deutliches Zeichen für eine offene und vielfältige Gesellschaft selbst umsetzen.

Wenn Aktivist*innen unsere Straßen in den Farben der Vielfalt besprühen, so ist das auch ein Zeichen dafür, dass das Klima für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans*- und inter* Menschen rauer wird. Die Aktion sollte daher auch als Appell an Politik und Gesellschaft verstanden werden, nicht wegzuschauen, wenn Rechtspopulisten und -extremisten Homophobie und Menschenfeindlichkeit im Allgemeinen salonfähig machen wollen.

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