Monthly Archive for September 2014

Homophobie und Mobbing – Leider immer noch aktuell

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Fabian Spies

Fabian Spies, Landesvorsitzender der Schwusos, drückt seine Enttäuschung mit klaren Worten aus: „Ich war zutiefst schockiert, als ich von dem Fall des homophoben Mobbings in der Polizeiausbildung in NRW hörte. Diskriminierung hat bei der Polizei nix zu suchen. Das homophobe Mobbing muss ernstgenommen und den Vorwürfen konsequent nachgegangen werden.“

Das aktuelle Beispiel aus Brühl zeigt in den Augen der Schwusos NRW, dass hier auch die Politik gefragt ist. Nach Bekanntwerden von ausländerfeindlichem Mobbing in der selben Ausbildungsstätte hat das NRW Innenministerium sofort reagiert und gegen die Beteiligten ein Verfahren eingeleitet. Ein analoges, konsequentes Vorgehen ist auch bei homophoben Vorfällen geboten.

Homophobie als Gesellschaftsproblem, lässt sich nicht allein per Anordnung aufheben. Die Politik kann und muss aber hier „klare Kante“ zeigen, Vorwürfen nachgehen und Vergehen ahnden. Desweiteren muss Politik im Vorfeld tätig werden, damit Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt keinen Nährboden finden. Die NRW-Schwusos sehen dabei die Landesregierung auf den richtigen Weg. Sie hat einen „Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie“ als Querschnittsaufgabe festgelegt. Im Aktionsplan wird eine Verbesserung der Gewaltprävention und des Opferschutzes in Kooperation mit der Polizei, aber auch eine Kultur der Wertschätzung am Arbeitsplatz gefordert.

SPD Krefeld gründet Arbeitsgemeinschaft Schwusos Krefeld

671Die Idee wurde am Vorabend des diesjährigen Düsseldorfer Christopher Street Days geboren – jetzt ist es offiziell: Die Arbeitsgemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Intersexuelle in der SPD Krefeld (genannt Schwusos Krefeld) nimmt ihre Arbeit in Krefeld auf. Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich als Teil der SPD für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Toleranz ein und wirbt für ein unverkrampftes und tolerantes Verhältnis zwischen hetero- und homosexuellen Menschen.

Die Gründungsversammlung wurde geleitet von der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Krefeld, Ina Spanier-Oppermann MdL. Die Landtagsabgeordnete ist Sprecherin ihrer Fraktion für das Thema Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle der SPD-Landtagsfraktion in NRW.

In einer gut besuchten Veranstaltung wurde Markus Spintig-Wehning einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. „Ich danke allen, die in den vergangenen Monaten der Gründung mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Die Krefelder Schwusos wollen sich mit lesbisch-schwulen Politikthemen in Krefeld auseinandersetzen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, bei uns aktiv mitzumachen“, erklärte Markus Spintig-Wehning nach seiner Wahl.

Neben Parteimitgliedern konnten Gäste aus Mönchengladbach, Viersen, Köln und vom Verein „Together“ Krefeld begrüßt werden. Der Schwuso-Landesvorsitzende Fabian Spies und die Kölner Landtagsabgeordnete und ehemalige Geschäftsführerin der SPD Krefeld, Ingrid Hack, begleiteten die Sitzung.

In ihren Grußworten betonten Ina Spanier-Oppermann und Fabian Spies, wie wichtig die Gleichstellung von Frauen und Männern und von gleichgeschlechtlichen Paaren ist: „Wir leben in einer offenen und toleranten Gesellschaft, in der Herkunft, Glaube oder die sexuelle Orientierung kein Grund für eine Diskriminierung sein darf. Akzeptanz ist ein wichtiger Schritt hin zum Verständnis, das wiederum eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Miteinander ist. Insbesondere die unermüdliche Arbeit der Arbeitsgemein-schaften der Schwusos in Deutschland und NRW hat in den letzten Jahren viele gesellschaftliche Fortschritte für die Gleichstellung in Staat und Gesellschaft erzielt“, so Spanier-Oppermann und Spies.

„Schwule, Lesben, Homosexuelle gehören natürlich genauso zur Kirche wie alle anderen auch und wir reduzieren niemanden auf seine Sexualität.“

SchwusosNRWAm 20. September tritt Rainer Maria Kardinal Woelki sein Amt als neuer Kölner Erzbischof an. Er löst damit den konservativen Hardliner Kardinal Meisner ab, der wegen seiner theologischen und politischen Äußerungen immer wieder in die Kritik geriet. Vor allem sein überholtes Familienbild und die Ablehnung von homosexuellen Partnerschaften riefen Unverständnis und Kritik hervor.

Auch Woelki sorgte mit kritischen Äußerungen zur Homosexualität für Irritationen. So bezeichnete er etwa Homosexualität als „Verstoß gegen die Schöpfungsordnung“. Nach seiner Ernennung zum Berliner Erzbischof suchte Woelki jedoch aktiv den Dialog und traf sich oft mit Vertreterinnen und Vertretern von Lesben- und Schwulenverbänden. Die LGBT-Aktivisten begrüßten diesen Schritt, den der Bischof auf sie zu ging.

Mit dem Wechsel an der Spitze eines der wichtigsten deutschen Bistümer ist bei vielen Gläubigen die Hoffnung verbunden, dass der in der Hauptstadt eingeschlagene Weg nun auch am Rhein fortgesetzt werde. Die Zeichen dafür stehen gut. So sagte der 58-Jährige Woelki in einem WDR-Interview: „Wir werden auch in Köln mit allen Menschen guten Willens sprechen – Schwule, Lesben, Homosexuelle gehören natürlich genauso zur Kirche wie alle anderen auch und wir reduzieren niemanden auf seine Sexualität“. So könnten auch Schwule und Lesben volle Mitglieder der katholischen Kirche sein.

Zwar hat Woelki seine Rhetorik gegenüber Homosexuellen gemildert, allerdings hat er immer wieder klargestellt, dass er sexuell aktive Schwule und Lesben weiterhin als Sünder verurteile. Dennoch würdigen die Schwusos NRW die Dialogbereitschaft Woelkis. Auch die Lesben und Schwule in der nordrhein-westfälischen SPD sind zu einer respektvollen Auseinandersetzung mit den Positionen Woelkis und des Kölner Bistums bereit und hoffen, dass die Diskussion zu mehr Toleranz und Akzeptanz von Homosexuellen in der Kirche führt. So begrüßen die Schwusos besonders, dass Woelki mittlerweile die dauerhafte Verantwortung füreinander in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften anerkenne.

Kritisch aber respektvoll wollen die NRW-Schwusos Rainer Maria Kardinal Woelki in seinem neuen Amt begleiten, bei dessen Ausübung sie ihm die Feinfühligkeit und Weltoffenheit wünschen, die seinem Vorgänger offenbar versagt blieben. Desweiteren freuen sie sich auf einen spannenden und hoffentlich konstruktiven inhaltlichen Dialog mit dem neuen Erzbischof.

„Together“ in Krefeld wird auch weiterhin durch das Land NRW gefördert

Ina_Spanier-Oppermann-SPD-1Das schwul-lesbische Jugendzentrum „together“ wird auch in den Jahren 2015 und 2016 aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans NRW (KJFP NRW) gefördert, dies teilte heute die SPD-Landtagsabgeordnete Ina Spanier-Oppermann mit, nachdem in den vergangenen Tagen unterschiedliche Meldungen vermehrt zu Irritationen geführt hatten.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier vor Ort leisten als Ansprechpartner für junge Lesben, Schwule und Bisexuelle aus der Region, eine hervorragende Arbeit.Wir müssen sie dabei unterstützen, homophobe Tendenzen abzubauen und besonders den jungen Menschen zu zeigen, dass wir in einer weltoffenen Gesellschaft und Stadt leben, die jede Form der Liebe akzeptiert“, so Spanier-Oppermann.

Bergisches Fachgespräch „Sexuelle Orientierung und Homophobie in der Jugendarbeit“

1239608_633915753306053_1706917725_n„Der Weg vom Kind zum Erwachsenen ist in der Zeit der Pubertät für viele Jugendliche eine große Herausforderung. Besonders schwierig wird es, wenn junge Menschen merken, dass sich ihre eigene Neigung oder Identität von anderen Gleichaltrigen unterscheiden. Das stellt die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor enorme Herausforderungen“ berichtet der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf vom Fachgespräch der AGOT in Remscheid. 

Am 28. August fand im Soziokulturellen Kinder- und Jugendzentrum „Die Welle“ in Remscheid ein Fachgespräch zum Thema „Sexuelle Orientierung und Homophobie in der Jugendarbeit“ statt. Über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit aus dem bergischen Städtedreieck nahmen daran teil.

Als Mitinitiator diskutierte auch Sven Wolf mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern über die Sorgen und Probleme junger LSBTTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen Einrichtungen berichteten von ihren sehr unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Homophobie und der sexuellen Selbstfindung junger Menschen.

„Es ist gutes Signal, dass auf Initiative des Remscheider Jugendamtes auch das Thema sexuelle Orientierung und Homophobie aufgegriffen wurde, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Themenfeld zu sensibilisieren und zu schulen. Die jungen Menschen brauchen ein offenes Ohr und eine helfende Hand“, so Wolf.

Referent und Gesprächsleiter Sven Norenkemper, der langjährige Erfahrung in der LSBTTI-Jugendarbeit hat, leitete durch die Diskussion. Individuell ging er auf die Schilderungen der Zuhörer und Teilnehmer ein, zeigte Lösungsvorschläge auf und gab Hilfestellungen für die Arbeit vor Ort mit auf den Weg. Dabei profitierten alle Beteiligten von dem Gegenseitigen Erfahrungsaustausch, gepaart mit dem großen Erfahrungsschatz des Referenten.

Trotz des Erfolgs des Gesprächs waren sich alle einig, dass weitere Veranstaltungen zum Thema nötig sind. Um für eine weitere Sensibilisierung für die Lebenssituationen junger LSBTTI zu sorgen, wurde aus diesem Grund bereits ein weiterer Workshop geplant.

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