Monthly Archive for Dezember 2013

Duisburg hat jetzt ein Ansprechpartner für Lesben, Schwule, Bisexuelle,Transgender und Intersexuelle im Rathaus

20131217 Ansprechpartner Müller_AkDuLuSVielfalt ist eine Chance für Duisburg und macht eine Stadt stark. Um sie zu fördern, hat Oberbürgermeister Sören Link (SPD) jetzt einen Ansprechpartner für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle im Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit ernannt. Im Rathaus stellte er Joachim Müller den Interessensvertretern der Duisburger LSBTI Szene bei einem gemeinsamen Gespräch vor.

Der 46jährige Joachim Müller ist seit 1989 bei der Stadt Duisburg in verschiedenen Ämtern beschäftigt, bis er sich für die neue Position im Referat von Doris Freer, Diversity-Beauftragte der Stadt, interessierte. „Ich freue mich riesig auf meinen neuen Aufgabenbereich“, sagt Müller, der „offen schwul lebt“: „Mein Ziel ist es, Ansprechpartner für alle Lesben, Schwulen, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle zu sein. Dabei will ich eine Plattform bilden, um als zentrale Stelle den Ist-Status der Stadt zu dokumentieren und öffentlich zu machen.“ Zunächst gelte es, Vertrauen zu schaffen und aus Erwartungen konkrete Forderungen zu entwickeln, die dann umgesetzt werden können.

„Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, einen Kümmerer zu finden, der auch helfen soll, die verschiedenen Vereine, Gruppen und Initiativen zu vernetzen. Und er soll natürlich auch helfen, Diskriminierung zu bekämpfen“, so Oberbürgermeister Sören Link (SPD). Die Verwaltung habe da eine Vorbildfunktion gegenüber der Öffentlichkeit zu erfüllen.

Hierzu erklärt der Landesvorstand der SchwusosNRW: „Wir sind froh darüber, das Oberbürgermeister Sören Link sich dafür eingesetzt hat das es in Duisburg nun auch ein Ansprechpartner seitens der Stadt für LSBTI gibt. Duisburg zeigt mit der Einrichtung dieser Stelle das Duisburg Tolerant und Vielfältig ist.

SchwusosNRW freuen sich über die neue Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit

spanier-oppermannFabian Spies SchwusosNRWAus dem Engagement der lesbisch- schwulen Selbsthilfe entwickelten sich seit Ende der 90er Jahre, kurz nach endgültiger Abschaffung des § 175 StGB, spezialisierte Angebote für junge Lesben, Schwule und Bisexuelle. Beginnend mit dem anyway in Köln etablierten sich in verschiedenen Großstädten von NRW aus diesen Jugendgruppen teilweise kommunal geförderte Jugendeinrichtungen. Hier finden junge Lesben, Schwule und Bisexuelle Informationen, Kontakte, Möglichkeiten von Beratung und Freizeitgestaltung sowie vor allem diskriminierungsfreie Orte, an dem sie erleben können, wie selbstverständlich es ist lesbisch oder schwul zu sein.

Vor dem Hintergrund von Heterosexismus und Homophobie vor allem unter Jugendlichen, ist dies eine besondere und besonders wichtige Erfahrung. Unter Gleichaltrigen sind eher Ausgrenzung und Diskriminierung an der Tagesordnung. Für junge Lesben, Schwule und Bisexuelle ein verständlicher Grund, ihre sexuelle Orientierung zu verbergen und Angebote der Jugendarbeit, in der sie auf andere Jugendliche treffen zu meiden.

Ziel ist es hierbei, dass junge Lesben, Schwule und Bisexuelle auch von der allgemeinen Jugendarbeit verstärkt als Zielgruppe  in den Blick genommen werden und Jugendeinrichtungen in den Städten und Gemeinden  am Abbau von Homophobie mitwirken. Wie die Erfahrungen des Modellprojektes „together Niederrhein“ und die Ergebnisse der Fachtagung „Sexuelle Orientierung und Homophobie in der Jugendarbeit“ deutlich zeigen, bedarf es hier neben der Sensibilisierung,  Unterstützung bei der Frage, auf welche Weise das Thema konkret in die Jugendarbeit integriert werden kann.

Hierzu erklären die Queer Politische Sprecherin der Fraktion der NRWSPD, Ina Spanier- Oppermann und der stellv. Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle in der NRWSPD (SchwusosNRW), Fabian Spies: “Wir sind froh darüber, dass noch vor Ablauf des Modellprojektes „together“ am Niederrhein das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW auf dem Bedarfe reagiert hat und eine Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit bewilligt hat. Ohne die Mitarbeit der etablierten Strukturen der Jugendarbeit in den Städten und Gemeinden kann es nicht gelingen flächendeckend in NRW Angebote für junge Lesben und Schwule zu schaffen und Homophobie in der Jugendarbeit abzubauen. Wir sehen zugleich die Träger der Jugendarbeit in der Pflicht, sich mit der Zielgruppe auseinanderzusetzen. So kann über die eingerichtete Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit die wichtige Arbeit der lesbisch- schwulen Jugendzentren in NRW gestärkt werden, neue Strukturen und Angebote initiieren werden oder auch bestehende Angebot der Jugendarbeit für die Zielgruppe öffnen“.

Deutschland darf nicht die Augen verschließen!

Fabian Spies SchwusosNRWZum heutigen Internationalen Tag für Menschenrechte erklärt der stellv. Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle in der NRWSPD (Schwusos NRW) Fabian Spies:

„Die Lebenssituation von Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle in Russland verschlimmert sich dramatisch. Erneut soll die staatliche Gesetzgebung verschärft werden.

Gleichgeschlechtlichen Paaren sollen ihre Kinder weggenommen werden. Gleichzeitig häufen sich Berichte in den Medien, über regelrechte Hetzjagden Russische Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle sowie alle, die sich für deren Menschenrechte einsetzen. Es drohen Geldstrafen und Gewalt. In vielen Städten und Regionen haben sich fanatisch nationalistische Gruppen zusammengeschlossen, die gezielt LSBTI jagen, demütigen und verletzen. Diese Entwicklungen sind Teil eines immer engeren Schulterschlusses zwischen Präsident Putin und der orthodoxen Kirche.

Demokratie und Menschenrechte werden als nicht traditionell bzw. nicht russisch abgelehnt. Eine russische Identität soll durch die Ausgrenzung von Minderheiten und Einschüchterung der Zivilgesellschaft konstruiert werden. Die Unterdrückung und Verfolgung von LSBT, die wir zurzeit erleben, ist daher Teil eines immer rigoroseren und rücksichtsloseren Vorgehens der Staatsmacht gegen Menschenrechtsgruppen und die demokratische Opposition.

Im Mai kam es in Wolgograd der Partnerstadt Kölns zu einer grausamen Misshandlung und Mord an einem Schwulen aufgrund seiner Homosexualität. Die Täter rühmten sich mit ihrem Motiv. Solch eine Tat ist ein trauriger Beleg für die Notwendigkeit von Zeichen für mehr Toleranz in Russland. Wir fordern noch mal Bürgermeister Waleri Wasilkow von Wolgograd auf, seiner Pflicht nachzukommen, die Diskriminierung zu verhindern und nicht weiter Ängste und Gewalt zu schüren. Köln ist Tolerant und Vielfältig, welche auch von  Wolgograd  als Partnerstadt von Köln erwartet wird.

Ich begrüße daher die Haltung des Bundespräsidenten und der EU-Justizkommissarin Viviane Reding nicht zu den Olympischen Spielen nach Sotschi zu reisen und fordere auch die künftige Bundesregierung auf, alle diplomatischen Mittel zu nutzen, um diese Menschenrechtsverletzungen zu unterbinden.

Es kann nicht sein, dass Russland in Sotschi eine zuckersüße Show inszeniert, bei der deutsche Athletinnen und Athleten schmückendes Beiwerk bilden, ohne selbst politische Zeichen setzen zu dürfen. Hier ist der Deutsche Olympische Sportbund gefordert.“

Fachtag ´Geboren im falschen Körper

GerdaDas Gefühl im falschen Körper geboren zu sein, kann Menschen in jedem Lebensalter und jeder Lebenssituation betreffen. Zusätzlich wird dieses individuelle Gefühl der Verwirrung durch die Benennung des eigenen Geschlechts durch Außenstehende verstärkt.

Diese sensible Thematik ist Thema bei einem Fachtag der städtischen Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente, zusammen mit der TU Dortmund und dem Arbeitskreis Sexualpädagogik in Dortmund. Auch Gerda Kieninger, Sprecherin des Arbeitskreises Frauen, Gleichstellung und Emanzipation begrüßt diesen Fachtag:

„Wir müssen die Kinder und Jugendliche bei ihrem Weg der Identitätsfindung frühzeitig unterstützen, damit sie sich in ihren Körpern wohlfühlen können! Sie brauchen Ansprechpartner, die sie ernst nehmen und sie auf ihrem Weg begleiten können. Leider ist unsere Gesellschaft noch stark von Unkenntnis und alten Rollenbildern geprägt. Diese gilt es zu überdenken. Der Fachtag bietet eine gute Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches für Betroffenen und ihre Eltern, aber auch für Fachkräfte von Beratungseinrichtungen. So können gemeinsam Orientierungshilfen erarbeitet werden. Aufklärung ist der beste Weg um transfeindlich motivierte Gewalt in der Gesellschaft zu beenden. Daher begrüßen wir, dass der Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie in Nordrhein-Westfalen auch die Lebenssituationen von transidenten Menschen mitberücksichtigt hat.“

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