„Schwule und Lesben wollen heute auch spießig sein und Familie gründen“, erklärte der Schwulen- und lesbenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, anlässlich der Veranstaltung „Regenbogenfamilien – die etwas andere Familienform?“, zu der die Schwusos NRW nach Köln eingeladen hatten. „Nach der Bundestagswahl wird es mit der SPD auch im Bereich der Adoption weitere Fortschritte für schwule und lesbische Paare mit Kinderwunsch geben. Die Ungleichbehandlungen im Adoptionsrecht werden wir überwinden und das Verbot der gemeinschaftlichen Adoption aufheben.“, so Kahrs.
„Die Vorurteile gegenüber schwul-lesbischer Elternschaft sind durch die psychosoziale Forschung der letzten 30 Jahre hinlänglich widerlegt worden. Die Befunde belegen zweifelsfrei, dass das „Wohl des Kindes“ nicht abhängt von der sexuellen Orientierung der Eltern ist. Dennoch war bislang in Deutschland jede politische Initiative zur Erleichterung der Genese von Regenbogenfamilien zum Scheitern verurteilt und die rechtliche Situation von Regenbogenfamilien wurde nur in kleinen Schritten verbessert“, erläuterte Dr. Elke Jansen, Leiterin des LSVD-Projektes Regenbogenfamilien.
Nicht nur in den Medien, sondern auch im wirklichen Leben werden Regenbogenfamilien zunehmend sichtbar. Alleine in Deutschland wachsen derzeit Tausende Kinder in so genannten Regenbogenfamilien auf. Die Mehrheit dieser Kinder stammt heute noch aus vorangegangenen heterosexuellen Beziehungen. Zunehmend verwirklichen Lesben und Schwule ihren Kinderwunsch auch nach ihrem Coming Out. Kinder werden in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geboren und finden hier als Adoptiv- oder Pflegekinder ein neues Zuhause.
„Familienformen werden heute bunter und vielseitiger. Regenbogenfamilien gehören selbstverständlich dazu. Auch hier fordern die Schwusos 100% Gleichstellung“, so Dirk Jehle, Vorsitzender der Schwusos NRW.
„Die SPD fordert seit langem eine echte Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Deutschland. Bei der Steuer und auch bei der Adoption. Frei in ihren Entscheidungen sein und den eigenen Lebensentwurf verwirklichen – das wollen auch gleichgeschlechtliche Paare. Die Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften allein mittels Gerichtsurteilen ist für uns keine politische Option. Wir wollen die Ehe für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften öffnen und diese damit auch im Adoptionsrecht und im Steuerrecht gleichstellen. Auch darüber wird am 22. September entschieden“, so André Stinka, Generalsekretär der NRWSPD in seinem Schlusswort.